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Главная » 2013 » Июнь » 9 » Kolonist Nr. 97 Freitag, den 15. Dezember 1917
16:34
Kolonist Nr. 97 Freitag, den 15. Dezember 1917

Gnadenflur.

In unserem Kreise hat Nr.1 einen großen Sieg davongetragen, ungeachtet dessen, dass Herr Lonsinger hier schöne, aber nicht stichhaltende Reden gehalten hat. Seit 1911 gibt es bei uns eine Volksbibliothek, vom Landamte eröffnet. Der Leiter der Bibliothek hält Vorlesungen. Anfänglich gab es bis 40-50 Zuhörer; gelesen wurden politische Büchlein. In letzter Zeit werden diese Lehrstunden fast gar nicht mehr besucht. Männer kadettischer Gesinnung schüren dagegen: sie befürchten, die Leute würden zu aufgeklärt. Aufgefordert vom Landamte, willigte das Lehrerpersonal ein, Abendschule für Gewachsene zu halten, die des Schreibens und Lesens unkundig sind; jedoch auch dieses edle, nützliche Werk blieb ganz ohne Erfolg.Am 23 Mai d.J. wurde endlich der lang ersehnt Wunsch verwirklicht, einen Konsumverein zu gründen. Anfänglich hatte er 82 Mitglieder mit gegen 19 000 Rubel Kapital; jetzt zählt der Verein 183 Mitglieder, aber leider ist zu bedauern, dass das Vereinswesen nicht gut fortbestehen will und wird. Erstens fehlt es uns an fachkundigen Männern, die an der Spitze des Vereins stehen müssten, zweitens herrscht Eigenlebe, Ehrgeiz, Missgunst und Parteihader unter den Mitgliedern der Verwaltung, manche treiben Rebenhandel, es mangelt auch an Waren. Durch die Eröffnung unseres Vereins erwachten auch Rosendam, Mannheim und Chutor Virntschu und eröffneten solche Vereine. In Mannheim geht und steht das Geschäft viel besser, dank der guten fachkundigen Leitung des Herrn Jakob Luft.Am 18 und 20 November gab es bei uns stürmische Gemeindeversammlungen wegen Schule und Schulmeister, wobei es fast zu Raufereien kam. Auch hier wollte man die goldene Freiheit zum Deckmantel der Bosheit benutzen. Am 21 und 22. November wurden diese Fragen wieder in Ruhe und Frieden abgemacht, man kam noch bei Zeiten zur Besinnung. Am 23 November wurde wieder der Mitbürger H. Müller zum Vorsitzenden des Vollziehungskomitees gewählt. Letzterer hatte sich durch den Streit auf den vorhergehenden Sitzungen losgesagt, jetzt forderte er Gehaltszulage. Die Versammlung setzte ihm 30 Rubel zu. Er verlangte aber 35 Rubel. Endlich, nach langem Hin und Her erbot sich Herr Fr. Fink, die 5 Rubel den Müller aus seiner Tasche zu zuzusetzen und überreichte die 5 Rubel sogleich auf Verlangen einiger Mitglieder dem Vorsitzenden der Versammlung. Letzterer überreichte sie Müller, der sie mit Freuden unter Gelächter und Hohn der Versammlung entgegennahm.

K. Winter

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